Promemoria beschreibt die Geschichte Südtirols 1809 entlud sich der Widerstand gegen die bayerische Politik unter dem Grafen Maximilian von Montgelas im Tiroler Volksaufstand (Takt 1 - 30), der von Andreas Hofer, Josef Speckbacher und Pater Joachim Haspinger angeführt wurde. Der Volksaufstand wurde auch vom konservativen Klerus unterstützt, aber vor allem vom österreichischen Hof in Wien zuerst aufgestachelt, dann aber im Stich gelassen (Takt 31 - 46). Die entscheidende Niederlage erlitten die Österreicher und Tiroler bei Wörgl am 13. Mai. In Folge kamen Teile des Landes vorübergehend an Italien und an die Illyrischen Provinzen Frankreichs; 1814 wurde das Land aber wiedervereinigt und kam zurück an den Habsburger Vielvölkerstaat Österreich. Das seit alters Salzburger Zillertal fiel mit Salzburg 1805 an Österreich und 1810 an Bayern. 1814 kam es an Tirol. Es gab jedoch auch kleinere Erfolge der Tiroler (Takt 47 - 58), wie z.B. im „Giggler Tobl“, wo die Frauen und Kinder des Paznauns mit Steinlawinen und anderen primitiven Waffen die Bayern aus ihrem Tal hielten. 1919, im Friedensvertrag von St. Germain (Takt 59 - 136), kam das Gebiet südlich des Brenners an Italien. Italien hatte ungeachtet der viel weiter südlich verlaufenden deutsch-italienischen Sprachgrenze die Wasserscheide zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer als seine Nordgrenze beansprucht, die anderen Alliierten hatten diesem Punkt zugestimmt, nicht zuletzt um das politisch instabile Italien an sich zu binden (Londoner Geheimverträge). Selbst die Teilung an der Wasserscheide (Takt 79 - 90) wurde nicht eingehalten, da drei Gemeinden des östlichen Pustertals: Toblach, Innichen und Sexten, deren Bäche zum Teil in die Drau münden zu Italien kamen. (Takt 107 - 124) Durch die Machtergreifung der Faschisten in Italien, der Nationalsozialisten in Deutschland und dem Anschluss Österreichs an das deutsche Reich vertieften sich die Gräben zwischen Nord- und Südtirol weiter, da Hitler die Grenze am Brennerpass mit Mussolini besiegelte und eine Umsiedlung der deutschsprachigen Südtiroler plante, die jedoch wegen des Krieges nur in geringem Maße durchgeführt wurde. (Takt 125 - 136) Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Teilung Tirols bestehen und die Grenzziehung des Friedensvertrages von St. Germain existiert bis heute. Obwohl auch weitere Versuche nach dem Zweiten Weltkrieg, zumindest den Gebietsteil mit deutschsprachiger Bevölkerung wieder an das österreichische Tirol anzugliedern (Takt 137 - 147), scheiterten, konnte 1948 und 1972 (1. und 2. Autonomiestatut Takt 148 - 209) im Gegenzug eine – seither noch bedeutend ausgebaute – Autonomie für Südtirol erreicht werden (Gruber-De-Gasperi-Abkommen). Die nun „autonome Provinz“ hat umfassende Kompetenzen erhalten und die Zwei- bzw. Dreisprachigkeit ist offiziell gesetzlich verankert. Im Zuge der europäischen Integration gelang es zudem den verschiedenen Teilen der historischen Region Tirol, insbesondere aber dem österreichischen Bundesland gleichen Namens und der autonomen Provinz Südtirol, wieder eine gewisse Zusammengehörigkeit zu erlangen (Takt 210 - 222). Durch das Schengener Abkommen verschwanden nahezu alle Grenzkontrollposten zwischen den Ländern und durch die Einführung der Gemeinschaftswährung Euro wuchs die Region auch wirtschaftlich enger zusammen. 1998 wurde darüber hinaus die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino gegründet, in der die Landeshauptmänner des Bundeslandes Tirol, der Autonomen Provinz Südtirol und der Provinz Trentino in regelmäßigen Abständen einem Gesamt-tirolerischen Landtag vorstehen. Die Arbeit der Europaregion stärkt seither die gemeinsame kulturelle Identität der Region und fördert die wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit innerhalb dieser.